2375. Sippung - Unser Klangbuch, das unbekannte Wesen

Die zweite Sippung in dieser Winterung begann mit einem Fauxpas: Gerade in dem Moment, als der Fungierende Rt Najut mit dem Aha geschmückt wurde, klingelte die mobile Quasselstrippe des Oberschlaraffen. Mit gewohnter Souveränität übernahm er aber die Funktion und eröffnete die Sippung.

Das Abendlied wurde unter Unterstützung des Rt Rostra-nie-nie als Zinkenmeister kraftvoll intoniert, da auch der Kn 515 der Hohen Moguntia (45) anwesend war, wurde die von ihm gefechste fünfte Strophe des Abendliedes von der Junkertafel gesungen.

Beim folgenden Eynritt wurden neben den bereits erwähnten Sassen Kn 515 (45) und Rt Rostra-nie-nie noch der Junkermeister der Vimaria, Rt Cal Ator (85) uhuhertzlichst willkommen geheißen. Durch Kommunikationsprobleme durfte der Truchsess, vertreten durch unseren Hofnarren Rt Pirouett zunächst eine Ehrenrunde auf dem Steckenpferd zum Thron drehen, da der falsch bezeichnete Kn 515 nicht aufgestiegen war, ohne dass es der zuförderst sitzende Truchsess bemerkt hätte.

Nachdem der Eynritt überstanden war und die mitgebrachten Geschenke der Freunde ordnungsgemäß am Thron niedergelegt worden waren, entzündete Rt Cal Ator (85) die blaue Kerze der Freundschaft.

Der aus den fernen Gauen Ahamerikas zurückgekehrte Marschall Rt Jot-We-Deh verlas das Protokoll der 2373. Sippung, also der letzten der vergangenen Winterung.

Der Fungierende wollte in seiner Unfehlbarkeit dem Rt Pirouett zum Wiegenfest gratulieren, wurde von dem potenziellen Jubilar darauf hingewiesen, dass das Ereignis erst im Windmond stattfinden würde, woraufhin der Fungierende die dritte Strophe des Wiegenfestliedes für alle Sassen, die heute ihr Wiegenfest hätten, aber nicht anwesend sind, singen ließ.

Der Kn 515 (45) berichtete darüber, den Rt Ad-Albert getroffen zu haben, der leider nicht kommen konnte, da er sich bei einem Ausritt den Steiß so stark geprellt hatte, dass er zur Zeit nicht ausrittfähig ist. Einen entsprechenden Sendboten mit Genesungswünschen in Reimform hatte der vorbildliche Knappe schon zum Unterschreiben der Sassen vorbereitet.

Kn 157 trug in der Rostra sein NAP mit dem Titel „Die Geschichte von Wahnsinn und Liebe“ vor, wobei - wie der Name vermuten lässt - ein Zusammenhang mit der letzten Sippung nicht erkennbar war. Dennoch - ein schöner Einstieg in die Rostra-Arbeit des Knappen.

Als der Rt Rostra-nie-nie für seinen 250. Eynritt in die Potsdamia mit einer Bouteille Quell und einer Mozartkugel ausgezeichnet wurde,ließ er zunächst im Protokollum festhalten, dass „der Rt Rostra-nie-nie von einer Mozartkugel getroffen wurde“. Auf Nachfrage erklärte er weiterhin, dass er „kein Quell-Laber“ sein, sondern ein „Apfelschorle-Schlotzer“. Spontan tauschte Rt Najut das überreichte Quell gegen ein großes Gemäß Apfelschorle.

Nach den üblichen korrigierenden Wortmeldungen des Rt Sans Barbe (2) ging der erste Teil dann zu vorgerückter Stunde zu Ende.

Im zweiten Teil fungierte Rt Kusen-Pien und nahm zunächst noch notwendige offizielle Handlungen vor. So erhielt Rt Jot-We-De seinen Nie-gefehlt-Ahnen nachgereicht, ließ Genesungssendwische für die Rtt Baubart, Egua, Siamicus und Teatralix zur Unterzeichnung umlaufen und übergab die eyngerittenen Rt Cal Ator den Titul „Herbergsvater zu Potztupimi“. Der Rt Don Micro hatte im letzten Christmond seine Feier zum Erbschlaraffen und erhielt nunmehr nahezu umgehend die entsprechende Urkunde dazu überreicht. Als letzte Ehrung des Abend wurde der Rt Rostra-nie-nie anläßlich seines 250. Eynrittes in die Potsdamia mit dem Titul „ein Viertele Tausendsassa von und zu Potztupimi“ ausgezeichnet.

Nach diesem zweiten offiziellen Teil kamen die Beiträge der Fechsungsliste endlich an die Reihe.

Den Auftakt bildete der Kn 515 (45) mit seiner aufklärerischen Fechsung „Mein Jagdhorn, das unbekannte Wesen“. Allerdings konnte er nicht sogleich beginnen, da er in der Aufregung statt Jagdhorn das Wort Jaddhorn in die Fechsungsliste eingetragen hatte, was zunächst Spekulationen über ein „Jodhorn“ auslöste und in einer Diskussion über das Doppel-D in der Schreibweise ausartete.

Doch nachdem auch diese Fragestellung hinreichend ausdiskutiert worden war, konnte die gebannte Zuhörerschaft die Signale der Jagd, angefangen mit „“Hört alle her“ bis hin zu „Die Ricke ist tot“ mit der Tonfolge „Wunderbar, wunderbar, der Pinsel ist jetzt ohne Haar“ erlernen.

Anschließend fechste der Rt Cal Ator über Ehe, Aha und Humpen. In einer nahezu akademischen Ausarbeitung mischte er Textfragmente aus 33 Liedern des Klangbuches, in den 37 mal das Wort Ehe und etliche Male andere, im weitesten Sinne mit Labung zusammenhängende Worte vorkamen.

Auch der Jk Reinhard fechste über das schlaraffische Klangbuch.

Nachdem Rt Don Micro die Junkertafel übernommen hatte, trug der Gestrenge Rt Oh Komma selbst in der Rostra stehend mit fulminantem Gesang das Lied „Das Klangbuch, das unbekannte Wesen“, welches i(n seine)m roten Klangbuch auf der Seite 107 verzeichnet ist, vor.

Rt Pirouett stürmte mit einem Vortrag „Wie küssen die Mädchen“ die Rostra, was ebenfalls überaus lehrreich für die gesamte Sassenschaft war.

Den Beschließer des Abends gab der Prüfling Graf Siemionow, der seinem Seufzerholz wunderbare Töne entlockte, die zwar nicht aus dem Klangbuch stammten, ab sehr zu Herzen gingen.

Nach dem Sippungsschlußlied und dem Verlöschen der Blauen Kerze durch Rt Sans Barbe und dem Schlaraffenschwur ging ein abwechslungsreicher Abend zu Ende. Lulu